Ohne Auswechselspieler nach Bad Salzungen

Gemäß der Überschrift hieß es für unsere C-Junioren am Samstag, 29.09.2018 mit der Voraussicht keine einzige Wechselmöglichkeit zu haben und sich auf die 2-Stündige Reise nach Bad Salzungen begeben zu müssen. Auch auf der Hinfahrt wurden die Vorzeichen auf die Partie nicht besser. Dies begann bereits auf der Autobahn mit einer defekten Tankanzeige die bei Trainer Stefan Schade die ersten Sorgen hervor rief. Dann folgten nicht eingeplante Baustellen und einige Umleitungen, denen auch das Navi mit nicht adäquaten Lösungen entgegentreten konnte und so musste man sich nach einer kleinen extra Tour um dem selben Kreis auf die eigenen Sinne verlassen und kam verspätet am Zielort an. 

Nichts desto trotz war die Stimmung bei den 11 mit gereisten Spielern gut und man stand dem anstehenden Spiel recht positiv gegenüber. Warum auch nicht, denn besonders im Nachwuchsbereich kann die Tagesform oftmals für Sieg und Niederlage eine wichtige Rolle spielen. Insofern sollte es dann egal sein, dass man als Vorletzter und Außenseiter gegen ein Team antritt das mit an der Spitze der Tabelle kämpft ins Spiel geht.

Unmittelbar nach Anpfiff wurde jedoch schon an der Körpersprache und Ballbehandlung deutlich, wer das Spielgeschehen bestimmen wollte und zielstrebig 3 Punkte im Blick hatte. Das war in diesem Fall ganz klar der Gastgeber die SG SV Wacker Bad Salzungen. In den ersten Minuten konnten die Gäste aus der „Knöppestadt“ noch ein wenig dagegenhalten und selbst ein paar kleine Vorstöße in des Gegners Hälfte kreieren, aber klare Pässe und Laufwege waren nicht erkennbar. Der Gastgeber stellte sich dann schnell darauf ein und eroberte Ball um Ball und drückte die Schmöllner immer weiter in die eigene Hälfte, als dann Nils Edling in der 12. min den Torreigen für Bad Salzungen eröffnete. Kurz zuvor war der Ball für alle Zuschauer, Spieler, Trainer und Beteiligten im Tor der Schmöllner nach einem Lattenschuss eingeschlagen, doch Hüter Leonard Geithel sah den Ball erst als er wieder aus dem Tor raussprang, nahm diesen sofort auf und machte einen schnellen Abschlag. Schiedsrichter Specht von der Situation scheinbar so irritiert, dass er nicht auf den Anstoßpunkt zeigte und die Partie weiterlaufen ließ. Immer wieder musste Schmöllns Torhüter auf der Linie oder im Strafraum an das Maximum seiner Fähigkeiten gehen und versuchen die Fehler seiner Vorderleute auszubaden. Einige Male konnte er sich dabei stark auszeichnen und Trainer Schade hoffte auf den gewissen „Hallo-Wach-Effekt“ beim Rest seines Teams, aber der blieb aus und das konnte dann auch Geithel in den Minuten 18, 20, 26, 30 und 33 nicht mehr verhindern.

0:6 Rückstand zur Halbzeit und keine Aussicht auf Ergebniskosmetik aufgrund technisch begrenzter Mittel, aber wenigstens Schadensbegrenzung im Hinblick auf die Tordifferenz in der Tabelle, ließen keine andere taktische Vorgabe zu, als in Halbzeit zwei endlich Zweikämpfe anzunehmen, beim Gegner den Torabschluss zu unterbinden und entweder im Ballbesitz über schnelle Konter mal Nadelstiche nach vorne zu setzen die im Optimalfall mit Toren belohnt werden oder wenigstens mal den Ball für eine halbe Minute in den eigenen Reihen zu halten. Wie jedoch das Endergebnis von 0:12 aus Sicht der Schmöllner deutlich macht, war keine Steigerung zu Halbzeit eins sichtbar. Leonard Geithel konnte sich zwar auch hier wieder mit Paraden auszeichnen und ein absolutes Debakel verhindern, „aber er muss lernen seine Vorderleute verbal fest an die Hand zu nehmen, zu führen und zu fordern, um es sich am Ende selbst leichter zu machen“, so das Fazit von Trainer Schade nach der Partie. Auch Kapitän Danny Marks war auf dem Platz nicht zu hören, was sich in einer zu unsortierten Mannschaft und nicht klaren Zuordnung wiederspiegelte. Es warten jetzt 14 Tage Ferien auf die Kids in denen sie trotzdem trainieren werden, aber die Möglichkeit bekommen das Ergebnis aus Bad Salzungen zu verdauen und hoffentlich gestärkt in die nächsten Spiele starten. Denn wenn Gegner wie Carl Zeiss Jena II und Rot Weiß Erfurt warten, dann muss eine deutliche Leistungssteigerung und wieder maximale Kaderbreite her, um am Ende nicht ganz unter die Räder zu kommen.

Aufstellung und Spielverlauf:

Um für den Tag und die weite Ausfahrt noch einen versöhnlichen Abschluss zu finden sowie in Punkto Teambuilding etwas zu tun, nutzten Spieler, Trainer und ein mitgereister Elternteil die Möglichkeit der Wartburg einen Besuch abzustatten und bei idyllischen Herbstwetter das Panorama von Eisenach und dem Thüringerwald einzufangen und abschließend vor Antritt der Rückfahrt bei der "Goldene Möve"  mit Fastfood zu dinieren.

 Foto´s: Heike Frackmann

Bericht: Stefan Schade