Trainer Mario Meersteiner hatte seine Mannschaft mehrfach vor dem Gegner aus Altenburg gewarnt, doch schien er zumeist auf taube Ohren gestoßen zu sein. Von Beginn an sah man dem Gastgeber eine Einstellung an, mit der man kein Spiel gewinnen kann. Viele Konzentrations- und Abspielfehler, zu denen sich auch eine schwache Zweikampfbilanz gesellte. Am peinlichsten aber war das Auftreten nach außen, denn mit zunehmender Spielzeit hatten einige Spieler mehr mit dem Mundwerk als mit dem Ball zu tun, womit man sich die letzten Prozente der Konzentration selbst raubte. Die Gäste dagegen hatten in Stürmer Ronny Holzhauer ihren besten Mann, der von Tom Neitzel nicht gestellt werden konnte und 3 Treffer erzielte.
Das Duell Tom Neitzel gegen Ronny Holzhauer
Schon zu Beginn hatte Aufbau Altenburg zwei gefährliche Szenen im Strafraum des SVG, noch aber fehlte die Präzision. Auf der Gegenseite hatte Tischoff die erste große Chance, doch sein wuchtiger Kopfball nach einer Schäfer-Ecke zischte knapp am Pfosten vorbei (6.). Eine gute Schussposition ergab sich für Gästespieler Schimanz in der 11.Minute, nachdem ein Freistoß zu kurz abgewehrt wurde. Aus 14 Metern aber verzog er deutlich. Im Gegenzug erkämpfte sich Schäfer den Ball, vernaschte zwei Gegenspieler und drang in den Strafraum ein. Im letzten Moment aber trat er über den Ball und vergab damit diese gute Chance. In der Abwehr aber sah man immer wieder Abstimmungsprobleme und so war das 0:1 nicht überraschend. Nach schönem Spielzug spielte Eule den Ball tief in die Spitze, wo Holzhauer der Abwehr entwischte und direkt zur Führung einschob (22.). Immer wieder stand jetzt die Diskussion beim Gastgeber im Mittelpunkt.
Jens Tischoff bleibt im Mittelfeld hängen
Nach vorn zeigten Bernert, Kaufmann und Tischoff eine gute Kombination, die Eingabe fand aber keinen Abnehmer. Ein Seitfallzieher von Kaufmann kurz danach war ebenfalls zu harmlos, um Liewald im Gästetor zu überwinden. Nach einer zu kurz abgewehrten Kühn-Flanke war Kaufmann aber zur Stelle und verwandelte sehenswert mit einem Linksschuss aus 16 Metern, welcher von der Unterkante der Latte zum 1:1 ins Tor sprang (33.). Unmittelbar im Anschluss touchierte eine verunglückte Flanke von Tischoff die Latte, Hörügel setzte nach und legte für Kaufmann auf. Dessen überlegter Schuss aber wurde von einem Verteidiger vor der Linie geklärt. Weiter ging die gute Phase des Gastgebers, als Wachowski zu einem sehenswerten Volleyschuss aus 25 Metern ansetzte, aber das Tor knapp verfehlte (38.). Auf der Gegenseite jedoch tauchte Bernert, heute mit schwarzem Tag, unter dem Ball durch und ermöglichte Schimanz somit eine gute Schusschance, die er aber knapp vergab. Vor allem mit der ersten halbe Stunde konnte Trainer Meersteiner nicht zufrieden sein und so überlegte er auf dem Platz lange, was er seiner Mannschaft in der Halbzeit sagen soll.
Tom Neitzel schirmt den Ball gegen Ronny Holzhauer ab
Richtig zugehört aber schien ihm seine Elf erneut nicht zu haben, denn kurz nach dem Wechsel rettete Bernert in höchster Not auf der Linie, als Müller nach einer Ecke frei zum Schuss kam. Nach einer Stunde konnte sich Torwart Liewald auszeichnen, als er einen Tischoff-Kopfball über die Latte lenkte. Auf der Gegenseite brannte es mehrmals lichterloh im Stiemtzer Strafraum und so deutete sich auch das 1:2 an. Holzhauer setzte sich scheinbar mühelos gegen 3 Gegenspieler durch und verwandelte dann allein vor Torwart Wiesel zur erneuten Führung (62.). Kurz danach gar das 1:3, als Wegner einen langen Ball auf Holzhauer spielte und dieser Neitzel und Bernert abschüttelte, um dann sicher das 1:3 zu markieren. Sein dritter Treffer! Nach einer bis dahin schwachen Leistung zeigte Großstöbnitz jetzt Moral und zog ein Powerplay auf. Auch wechselte Trainer Meersteiner zweimal aus und brachte mit Brumme und M.Müller zwei frische Leute. Strittig die Szene nach 58 Minuten, als Hörügel klar im Strafraum gelegt wurde, Schiedsrichter Stötzner das Vergehen aber nach außerhalb verlegte. Kapitän Kühn scheiterte mit seinem Freistoß an Liewald. Kurz zuvor parierte Wiesel, der Torwart M.Müller abermals souverän vertrat, stark gegen Schimanz.
Neitzel und Holzhauer grätschen vor dem Stiemtzer Tor, Christian Schwarzer klärt
Der als Feldspieler eingewechselte M.Müller war es dann auch, der nach guter Wachowski-Flanke das 2:3 markierte (70.). Jetzt keimte wieder Hoffnung auf, doch beste Chancen wurden im Anschluss reihenweise vergeben. So scheiterten Tischoff, Hörügel und Wachowski am Torwart oder anderen Abwehrbeinen einer jetzt tief stehenden Aufbau-Abwehr. In den Stiemtzer Dauerdruck kam auch etwas Hektik, insgesamt aber hatte Schiedsrichter Stötzner mit dieser Partie keine Probleme. Nach einer Flanke von Brumme setzte Kaufmann seinen Direktschuss hauchdünn übers Tor (86.). Auf der Gegenseite parierte Wiesel einen wuchtigen Menz-Freistoß klasse (88.), ehe Schimanz in der 89.Minute für die Entscheidung sorgte. Nach einer Ecke stand er völlig frei und traf sicher zum 2:4-Endstand. Aufbau sicherte sich so einen verdienten Auswärtssieg. |